Bahá'i

Die Bahá’i Religion ist die jüngste religiöse Entwicklung, die ihren Ursprung um 1844 in Persien hat. Ähnlich wie Johannes der Täufer nannte sich Mirzá Ali - Muhammad selber Báb, was das Tor heißt, weil seine Lebensaufgabe sei, den Weg dem “Erzieher der ganzen Menschheit” zu bereite. Er wurde dafür am 9. Juli 1850 von der damaligen Geistlichkeit ermordet.

Mirzá Husayn’ Ali erklärte sich dann 1863 als Bahá’u’llah zu dem in den heiligen Büchern Verheißenen und wurde zur Zentralgestalt des Bahá’i-Glaubens.

In ihm sehen die Bahá’i die Wiederkunft aller Gottesoffenbarer der Vergangenheit: Jesu Christi in der Herrlichkeit des Vaters; des Imám Husayn, den die shi’itischen Muslime erwarten; des verheißenen Sháh Bahrám der Zoroastrier; des Herrn der Heerscharen der Juden; der Reinkarnation Krishnas und des Buddha “Maitreya”. Die Grundlage des Glaubens ist das absolute Vertrauen auf Gott, zu allen Zeiten und unter allen Umständen. Geburt und Tod werden als eine Tür zu einem neuen größeren Land verstanden, weil die Wirklichkeit des Menschen seine Seele ist und nicht der Körper.

Die Bahá’i bekennen sich zu den Glaubensbekenntnissen aller großen Religionsstifter. Toleranz und Menschenliebe stehen im Vordergrund. Die Bahá’i glauben, dass alle Religionen sich in einer Entwicklung durch immer neue Gottesoffenbaren aufeinander zu befinden, das Christentum demnach eine Fortentwicklung der jüdischen Religion sei und der Bahá’i-Glaube — als jüngste Offenbarung — auf den Islam folgte.

Lehrer und Geistliche gibt es nicht, weil die zunehmende Bildung der Menschheit jeden Gläubigen zur Verbreitung der Botschaft befähigt.